Schrottplatz.net - Oldtimer

Viele Menschen finden Oldtimer zwar schön, würden sich aber nie für den Kauf eines solchen Autos entscheiden, da sie zwar toll aussehen, aber letztendlich dann doch recht unzuverlässige und Sprit saufende Dreckschleudern sind. Hierzu nun ein paar Worte:

Umweltverträglichkeit
Tatsächlich ist es sicher sinnvoll, ein Auto so lange zu nutzen, wie es fährt. Bei dieser Rechnung geht man von der positiven Energiebilanz eines Fahrzeugs aus d.h. das Fahrzeug sollte mehr Energie erzeugen, als für seine Herstellung/Wartung und Recycling aufgewendet wurde. So entstehen rund 20 Prozent der CO2-Emissionen, die ein Auto in seiner Lebenszeit erzeugt, bei seiner Produktion, und diese Emissionen müssen erstmal wieder ausgeglichen werden. So kostet die Herstellung eines Pkws laut Wikipedia so viel Energie, dass man ihn damit durchschnittlich zehn Jahre fahren könnte. Je länger die Lebensleistung eines Fahrzeugs ist, desto geringer ermittelt sich der Durchschnittsverbrauch, der auf die Lebenszeit des Fahrzeugs berechnet wird. So kann sich auch bei vergleichsweise höheren Benzinverbrauch der Kauf eines Oldtimers lohnen, ohne die Umwelt unnötig zu schädigen. Dazu trägt natürlich auch eine oft geringere durchschnittliche Jahreslaufleistung als bei Alltagsfahrzeugen und eine gute Pflege bei.

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Emission
Für alle Oldtimer entfällt die Abgas Sonderuntersuchung. Durch die Zuteilung eines historischen Kennzeichens hat Fahrzeug Zugang in allen Feinstaubzonen. Für viele Modelle gibt es mittlerweile auch Katalysatoren, die man zusätzlich nachrüsten kann. Hier hilft es ein wenig in den markenspezifischen Foren zu recherchieren. Die Erteilung eines H-Kennzeichens ist hiervon allerdings nicht abhängig.

Oldtimer-Gutachten/ Historisches Kennzeichen:
Die Zulassung eines Kraftfahrzeugs als Oldtimer ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geregelt. Auf Antrag wird für ein Fahrzeug ein amtliches Oldtimer-Kennzeichen zugeteilt, wenn es vor mindestens 30 Jahren erstmalig zum Straßenverkehr zugelassen wurde und vornehmlich zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes eingesetzt wird und gemäß StVZO § 21c eine Betriebserlaubnis als Oldtimer erhalten hat) Vorraussetzung: Das Fahrzeug befindet sich in einem überdurchschnittlichen und originalen Erhaltungszustand (Zustand Note 3) Die andere besteht darin, dass ein Gutachten erstellt werden muss, das bewertet, ob das anzumeldende Fahrzeug als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut eingestuft werden kann. Begutachtet werden Originalität und Verkehrstauglichkeit. Gleichzeitig wird der Erhaltungszustand bzw. der Pflegezustand überprüft. Dieser muss mindestens die Note 3 erreichen und das Fahrzeug darf keine Durchrostung aufweisen. Ein Gutachten kann im Rahmen einer Tüv- Prüfung/ Zulassung bei allen TÜV und DEKRA-Stellen durchgeführt werden.

TÜV
Alle Oldtimer müssen ebenso wie für andere Gebrauchtwagen alle 2 Jahre zum Tüv.

Steuer
Die Jahressteuer für Oldtimer- und rote Kennzeichen beträgt pauschal 46,02 Euro für Krafträder und  191,73 Euro für alle übrigen Kraftfahrzeuge. (Stand 01.2011)

Versicherung
Auch die KFZ-Versicherungen sind für einen Oldtimer oft sehr viel günstiger als für herkömmliche Fahrzeuge, da hier von einer geringeren Fahrleistung ausgegangen wird. Voraussetzung ist, dass bereits ein Erstfahrzeug vorhanden ist. Vielfach werden auch Nutzer von Jahreskarten (als Erstfahrzeug) oder Fahrgemeinschaften anerkannt. Eine weitere Voraussetzung stellt oft ein minimaler Grundwert des zu versichernden Oldtimers da. Dieser kann je nach Gesellschaft variieren.

Korrosionsschutz
Oldtimer sind in der Regel vom Werk her wenig gegen Korrosion geschützt worden. Bei heutigen Fahrzeugen werden in der Regel die Hohlräume mit Korrosionsschutz auf Wachsbasis behandelt. Es empfiehlt sich, das Fahrzeug nachträglich mit einem solchen Schutz via Kompressor oder Dose zu versehen. Es gibt auch mittlerweile viele Firmen, die sich hierauf spezialisiert haben: z.B. das Korrosionsschutz-depot. Aber auch Rost ist nicht nur eine Frage der Pflege und Vorsorge sondern auch der Blechqualität und betrifft damit nicht nur ausschließlich Oldtimer.

Ersatzteile
sind über Fanclubs oft gut verfügbar, die sich um Nachfertigungen kümmern, wobei auch hier die Qualität der angefertigten Teile ebenso wie bei herkömmlichen Automobilen schwanken kann. Da der technische Aufbau bei Oldtimer in der Regel ohne komplexe Elektronik auskommt hat der Laie hier oft noch die Möglichkeit, viele Reparaturen selbst durchzuführen und dadurch Kosten zu sparen. So z. B. Lichtmaschinenregler und Kohlen bei Verschleiß einfach auszutauschen anstatt wie heute üblich bei Kohlen- oder Reglerverschleiß gleich eine neue Lichtmaschine zu bestellen, da sich hier Einzelkomponenten oft nicht mehr austauschen lassen.

Wartung & Zuverlässigkeit:
Ein gut gewarteter Oldtimer ist ebenso zuverlässig wie jedes herkömmliche Fahrzeug. Zwar bietet er oft weniger Komfort, besticht dafür aber mit seinen Eigenheiten im Detail. Der Pflegeaufwand ist durch regelmäßige Schmierintervalle insbesondere bei Modellen vor den achtziger Jahren etwas erhöht, sorgt aber bei genauer Einhaltung für jahrelange Fahrfreude. Wer die Wartungen nicht selber durchführen kann sollte sich zuerst eine Werkstatt seines Vertrauens suchen. Zudem bietet es sich oft an, ein paar technische Neuerungen nachzurüsten (z. B. Scheibenheizung, Transistorzündung, Gebläse etc., die über die Fanclubs und Zubehörlieferanten angeboten werden.

Geschwindigkeit
Oldtimer haben in der Regel eine gemessen an heutigen Verhältnissen eine etwas niedrigere Reisegeschwindigkeit, was aber auch wiederum mehr Sicherheit bietet, da sie vorsichtiger und langsamer gefahren werden.


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